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Ein Doppel-S verleiht uns Haltung

Die Bauweise unserer Wirbelsäule ist, im Zusammenspiel mit der Muskulatur, für die aufrechte Haltung, das Tragen des Körpergewichtes (Kopf, Schultergürtel und Brustkorb) und die Rumpfbewegungen verantwortlich. Sie hat bei richtiger Haltung eine Doppel-S-Form. Die Schwerpunkte der einzelnen Körperteile (Becken, Brustkorb und Kopf) liegen so auf einer senkrechten Geraden – der optimalen Belastungslinie für das Gewebe.

Bewegung ernährt das Gewebe

Jede einzelne unserer Körperzellen benötigt Nährund Aufbaustoffe. Nur 10 % unseres Körpers sind jedoch direkt mit dem Blutkreislauf verbunden. Das übrige Gewebe bezieht die Nährstoffe aus seiner Umgebung. Bewegung und Haltungsänderungen führen durch die wechselnden Druckunterschiede zum sogenannten «Pumpeffekt», der einen Nährstofftransport erst ermöglicht.

Ergo:

Schlechte Haltung und damit eine lang andauernde, einseitige Belastung schädigt das Gewebe – gute Haltung und damit eine gleichmässige Belastung ist gewebeschonend. Bewegung, also wechselnde Belastung, versorgt das Gewebe mit den nötigen Nährstoffen und hält es dadurch elastisch, wiederstandsfähig und trainiert zudem die Muskulatur.

Das Becken und die schiefe Basis der Wirbelsäule

Das mit dem Becken verbundene Kreuzbein bietet der Wirbelsäule keine horizontale Basis, sondern eine nach vorne geneigte schiefe Ebene. Der dadurch entstehende Winkel wird durch den untersten, keilförmig gebauten Lendenwirbel und zwei ebenfalls keilförmige Bandscheiben überwunden. Damit die Schwerpunkte des Brustkorbes und des Kopfes in einer optimalen Belastungslinie übereinander zu liegen kommen, hat die Wirbelsäule eine Doppel-SForm.

Anatomie und Funktion der Wirbel

Unsere Wirbelsäule setzt sich aus 33 bis 34 Wirbeln zusammen. Jeder dieser Wirbel besteht aus einem Wirbelkörper, Wirbelbogen, den Dorn-und Querfortsätzen und den Wirbelgelenken. Der vordere Teil der Wirbelsäule, die Wirbelkörper, dienen als Tragesäule. Die daran anschliessenden Wirbelbögen bilden den Wirbelkanal und geben dem Rückenmark den notwendigen Schutz. Der hintere Teil, die Dornund Querfortsätze, dienen der Muskulatur als Ansatzstellen. Die Wirbelgelenke bilden die knöcherne Verbindung zwischen zwei Wirbeln und regeln, zusammen mit den dazwischen liegenden Bandscheiben, die Beweglichkeit in den einzelnen Wirbelsäulenabschnitten.

Die Bandscheiben als Stossdämpfer

Unsere Bandscheiben – eine Art elastische, schwammartige Kissen mit festem, gallertartigem Kern – haben die Aufgabe, Stösse zu dämpfen. Sie enthalten keine Blutgefässe. Damit ihre Elastizität dennoch erhalten bleibt, müssen sie durch den «Pumpeffekt» mit Nähr – und Aufbaustoffen versorgt werden. Dies geschieht immer dann, wenn wir uns bewegen.

Die Muskulatur als Leistungsträger

Die Wirbelsäule in der optimalen Stellung zu halten bedeutet für die Muskulatur eine Ausdauerleistung. Nur gut trainierte Muskeln können die geforderte Leistung über einen längeren Zeitraum erbringen.

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