Original Pezzi® Posturalcare support®
Das Studium der Gelenkphysiologie ermöglicht die Untersuchung der menschlichen Biomechanik hinsichtlich der Funktionsanatomie der Gelenke des gesamten Körpers. Die Wirbelsäule ist per Definition die Gesamtheit der Wirbel, die zusammen jene tragende Konstruktionsstruktur bilden, an denen Scheiden, Bänder, Organe, kleine und große Muskeln befestigt sind, die wiederrum die Wirbelsäule stützen, schützen und bewegen.
Bei einer näheren Betrachtung der Wirbelsäule, lassen sich an dieser Tragachse mehrere Krümmungen erkennen; auf der Sagittalebene sind kyphotische und lordotische Krümmungen zu sehen, wobei erstere jeweils nach hinten (konvex) und letztere nach vorne (konkav) gewölbt sind. Die Kyphosen erfüllen eine statische Funktion, eine Stütz- und Schutzfunktion, d.h. sie bilden den Behälter für lebenswichtige Strukturen. So schützt die Kyphose der Halswirbelsäule Gehirn und Kleinhirn, die Kyphose der Brustwirbelsäule dient dem Schutz der Brustkorb-Organe, wie Herz und Lungen und die Kyphose am Kreuz- und Steißbein schützt die Organe im Becken- und Beckenhöhlenbereich. Will man noch präziser sein, ist auch die Kyphose am Kalkaneus zum Schutz der Achillessehne zu erwähnen. Die Kyphosen verfügen folglich aufgrund der Funktion, die sie ausüben, über keine hohe Beweglichkeit.
Die Lordosen dagegen sind beweglich und entstehen chronologisch zuerst in den Kniekehlen, dann an der Halswirbelsäule, gefolgt von der Lordose der Lendenwirbelsäule und schließlich des Fußgewölbes. Die Krümmungen, die eine besondere Aufmerksamkeit verdienen, sind die Kyphosen der Brustwirbelsäule und des Kreuz-Steißbeins sowie die Lordose der Halswirbelsäule und der Lendenwirbelsäule.
Mutter Natur hat diese abwechselnden Krümmungen geschaffen, um bei der Fortbewegung und der statischen aufrechten Haltung die Last des gesamten Körpers tragen zu können. Eine hauptsächlich vertikale Struktur ist umso widerstandsfähiger, je mehr Krümmungen sie enthält. Im Fall der Wirbelsäule gibt es drei Hauptkrümmungen, die Lordose der Halswirbelsäule, die Kyphose der Brustwirbelsäule und die Lordose der Lendenwirbelsäule.
Ingenieurwissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der Widerstand einer Struktur gleich der Anzahl der Krümmungen zum Quadrat plus 1 ist, d.h. R= (NxN) +1. Wendet man diese Formel auf die drei Krümmungen der menschlichen Wirbelsäule an, so ist der Widerstand gleich 3×3 +1, d.h. 9+1, also 10.
Wenn aufgrund einer mehr oder weniger gewollten Aktion eine Krümmung aufgehoben wird, so verliert die Wirbelsäule einen Teil ihrer Widerstandsfähigkeit. Wenn zum Beispiel beim Hinsetzen keine Krümmung der Lendenwirbelsäule vorhanden ist, so ist der Widerstand bei der Beugung der Hüfte 2 x 2 +1, d.h. gleich 5! Die Widerstandsfähigkeit hätte sich in diesem Fall im Vergleich zu einer natürlichen dreifachen Krümmung praktisch halbiert.
Das bedeutet, dass die Wirbelsäule, um ihre tragende Struktur nicht übermäßig zu belasten, von der Existenz der drei Krümmungen, die in der Lage sind, die Last aufzunehmen und gleichmäßig auf alle Strukturen der Wirbelsäule zu verteilen, abhängig ist.
Leider ist dies nicht immer der Fall!
Falsche Körperhaltungen, funktionale oder strukturelle Probleme der Wirbelsäule können eine Krümmung entweder aufheben oder verstärken oder beides zusammen bewirken.
Dadurch kommt es zu einer Veränderung der gleichmäßigen Belastbarkeit entlang der Wirbelsäule, wodurch schwere Leiden und Erkrankungen verursacht werden können.
Eine grundlegende Zielsetzung der Gymnastik zur Wiederherstellung des Gleichgewichts der Körperhaltung ist die Erhaltung der natürlichen Abwechslung der Wirbelsäulenkrümmungen.
Bei der Körperhaltung-Fitness wird eine Reihe von Strategien , die auf den jeweiligen Einzelfall abgestimmt sind, umgesetzt. Auf diese Weise ist es dem Patienten möglich, seine volle Funktionalität unter Berücksichtigung der Wirbelmechanik zurückzufinden. Nach einer sorgfältigen Beobachtung der Körperhaltung und einer Bewertung der Wirbelfunktionalität, die mit Hilfe von Bewegungstests (Beugungen, Streckungen, Drehbewegungen und Seitneigungen) vorgenommen werden, können mitPOSTURALCARE support® eine Reihe von Bewegungs- oder Körperhaltungsübungen organisiert werden, die dem Patienten helfen, die physiologischen Krümmungen der Wirbelsäule wiederherzustellen. Die Veränderungen der natürlichen Wirbelsäulenkrümmungen können bei der Flexion zu schweren Belastungen der vorderen Wirbelstrukturen führen oder umgekehrt, im Fall einer Extension im zervikalen Bereich, zu einer Belastung des hinteren Teils der Wirbel.
Die Halswirbelkissen dienen dazu, die Krümmung der Halswirbelsäule bei all jenen Patienten wiederherzustellen, die bei der Extension funktional eingeschränkt sind und deshalb nach vorn gebeugt leben. Zurzeit verbreitet sich dieses Phänomen aufgrund der Körperhaltungen, die beispielsweise bei der Arbeit am Computer eingenommen werden, immer mehr. Das Kinn liegt den ganzen Tag über fast im Hals. Natürlich kann die Veränderung auch durch ein früheres Trauma, beispielsweise einem mehr oder weniger schweren Schleudertrauma, verursacht worden sein, wodurch die Halswirbelsäule begradigt oder die Krümmung umgekehrt wurde.
Dasselbe gilt für die Lendenwirbelsäule, die oftmals aufgrund unterschiedlicher Problematiken, wie das zu lange Sitzen, hyperlordotische oder begradigte oder auch umgekehrte Krümmungen aufweist. Die Einnahme einer liegenden Position mit einer aufblasbaren regulierbaren Stütze, wiePOSTURALCARE support® MEDIUM (siehe Foto), unter der Lendenwirbelsäule kann eine ausgezeichnete Hilfe zur Korrektur dieser begradigten Krümmung sein.
Zur Reduzierung einer hyperkyphotischen Krümmung und Wiederherstellung der physiologischen Rückenkyphose.
So sind es kleine Kunstkniffe in der Fitness-Praxis, die einem Patienten helfen jenes Gleichgewicht in der Körperhaltung wiederzufinden, das bei Haltungsproblemen (die Vorkammer für wirkliche und auch schwerwiegende Wirbelsäulenerkrankungen) von großem Nutzen ist und beachtliche Linderung bietet.
Also, achten Sie auf die Krümmungen…!
In Zusammenarbeit mit der Individual Training Company
(www.individualtraining.it) und insbesondere:
Andrea Manzotti (Physiotherapeut und Osteopath)
Dario Crippa, Claudio Suardi und Stefano Zambelli (Personal Trainer)